– ‚Orange is the new black‘, Serie, US, 2013 bis heute, Erhältlich auf Dvd, Erstausstrahlung auf Netflix

 

Beginnend mit dem Haftantritt einer weißen Mittelstandsfrau, die wegen Schmuggels von Drogengeld verurteilt wurde, zeigt die Serie den Alltag in einem Frauengefängnis im Bundesstaat New York.

Allmählich wird der Blick auch auf die Mitinhaftierten erweitert; man taucht ein in deren Haftalltag. In Rückblenden in deren Leben und bekommt die Umstände zu sehen, die zur Inhaftierung geführt haben.

Gezeigt wird der Alltag in Küche, Werkstatt, Wäscherei, Schlafsälen (getrennt nach Ethnien!), den Waschräumen, in der Sucht- und der Yogagruppe, bei Gemeinschaftsveranstaltungen u.v.m.

Man sieht die Spannungen in und zwischen der Black-, Latin- und White-Community. Die Serie zeigt Bündnisse und Bindungen, auch sexueller Art, und scheut nicht die Darstellung expliziter physischer Gewalt- und Sexszenen und psychischem Terror.

In der Anstalt findet man u.a. lesbische und bisexuelle Frauen, eine Transsexuelle, russische (sic) und mexikanische Migrantinnen, Inhaftierte mit Suchtproblemen, mit psychischen Auffälligkeiten und mit Demenz, junge Kurz- und alte Langzeitstraflerinnen.

Beleuchtet wird auch die Arbeit der Justizangestellten, des Sozialarbeiters, des Ausbilders, der Anstaltsleitung; Themen wie (nötige und mißbräuchliche) Repression, Übergriffe körperlicher und sexueller Art, Willkür, Machtmißbrauch und die Folter der Isolationshaft werden nicht vermieden und immer glaubhaft dargestellt.

Und die Serie schafft es immer, die Mitte zwischen Drama und Komödie zu finden. Selbst wenn Stereotypen oder Klischees bearbeitet werden (und gehts es hier überhaupt ohne?) bleibt sie nachvollziehbar und glaubhaft.
Die Charaktere sind komplex angelegt; man entwickelt unweigerlich Sympathie oder zumindest Verständnis für die Protagonisten. Die Storyline ist faszinierend und bleibt es auch.

Große Empfehlung. Bisher fünf Staffeln mit je 12 Folgen a 55 Min.

Rubrik wird fortgesetzt…

 

Verfasser: Christian R.

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